Warum NeLA?
Medikamente sind eine der wirksamsten Therapieformen, die wir heute haben. Gleichwohl können Medikamente aber auch erheblichen Schaden anrichten, z.B. durch Nebenwirkungen, durch Wechselwirkungen mehrerer Medikamente, durch falsch gelagerte Medikamente oder durch falsche Einnahmezeitpunkte. Es geht daher um das bestmögliche Steuern der Arzneimitteltherapie, um den gewünschten Nutzen zu erreichen, gleichzeitig Schaden aber zu verhindern oder zumindest so zu minimieren, dass er in der Abwägung keine relevante Rolle spielt.
Dieses Steuern der Arzneimitteltherapie ist ein komplexes Fachgebiet. Wir haben aber heutzutage weltweit bereits eine Fülle gut belegter Erkenntnisse, wie beim Patienten eine hohe Arzneimitteltherapiesicherheit gelingen kann. Ebenso gibt es in Deutschland bereits eine große Zahl an Initiativen und Bemühungen, AMTS voran zu bringen.
Leider sind diese Erkenntnisse und Initiativen zwar da, werden aber im Versorgungsalltag noch weitaus zu wenig beachtet und angewendet. Dies gilt nicht nur für die Fachwelt (insbesondere Ärzte, Apotheker und professionelle Pflege), sondern auch für den Patienten selber, der mangels Wissens um dieses Thema auch keine Nachfrage nach AMTS erzeugt.
Der entscheidende Hebel ist die Wahrnehmung um den Wert hoher AMTS. Ist der Nutzen erst einmal klar vor Augen, wird das Wissen um hohe AMTS auch nachgefragt und angewendet. Daher haben wir das Netzwerk für Lebensqualität durch Arzneimitteltherapiesicherheit (NeLA) gegründet, um Profis wie Endverbraucher zu sensibilisieren und aufzuklären über den Wert hoher AMTS und um das Wissen auch konkret in die Anwendung zu bringen.
Das Wissen ist da, es muss nur im Alltag der Patientenversorgung ankommen.
Wer sind wir?
Wir, ein Zusammenschluss von Fachexperten aus den Bereichen ambulante und stationäre Pflege-Einrichtungen, Apotheker, Geschäftsführung Arzneimittelmanagementsystem, haben uns zusammengeschlossen, weil wir alle für das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit „brennen“.
Jeder konnte in seinen Arbeitsbereichen immer wieder feststellen, wie wichtig und auch wie risikobehaftet der Arzneimittelprozess ist. Daraus hat sich für uns der Bedarf abgeleitet, uns genau damit auseinanderzusetzen und AMTS konkret in der Praxis anzuwenden und zu leben.
Was wollen wir?
Lebensqualität spielt in der heutigen Zeit eine große Rolle und jeder möchte unabhängig von seinem Alter, seinem körperlichen Zustand, seinen Erkrankungen eine Lebensqualität erfahren, die es ihm ermöglicht, seinen Alltag soweit wie möglich selbständig und ohne bzw. mit möglichst geringer Unterstützung zu bewältigen. Wir sind der Auffassung und Überzeugung, dass bei vielen Menschen die Lebensqualität durch hohe Arzneimitteltherapiesicherheit gesteigert werden kann. Dies gilt in besonderem Maße für pflegebedürftige „Polypharmazie-Patienten“.
Durch eine Sensibilisierung für eine qualitätsgesicherte Umsetzung der Pharmakotherapie sind wir der Überzeugung, dass durch die abgestimmte Vernetzung von Patient mit seinen mit ihm verbundenen Akteuren im Gesundheitswesen wie Pflegekraft, Apotheke und Haus- bzw. Facharzt, die Anzahl von unerwünschten Arzneimittelwirkungen sinkt und Krankenhausaufenthalte vermieden bzw. reduziert werden können. Um dies zu erzielen, wollen wir das vorhandene Wissen ausschöpfen, neue praktische Möglichkeiten aufzeigen und verbundene Fachexpertisen interdisziplinär zusammenbringen. Jedes Vereinsmitglied profitiert von diesem interdisziplinären Austausch von Wissen und Erfahrung im konkreten praktischen Alltag. Zusätzlich wollen wir weitere Akteure in der Gesundheitsversorgung und Patienten und deren Angehörigen für das Thema „AMTS“ sensibilisieren.
Um diese Ziele zu erreichen und nachhaltig auszubauen, erstellen wir konkrete Arbeitshilfen und diese gemeinsam mit entsprechenden Umsetzungskonzepten für die Praxis den Vereinsmitgliedern zur Verfügung stellen. Erste Ergebnisse finden Sie im Downloadbereich.
Weiterhin werden wir, z.B. durch Veröffentlichungen, AMTS-Veranstaltungen und Vorträge zum Thema AMTS sensibilisieren und aufklären.